FIDLOCK Design-DNA:
Erfindergeist mit Wiedererkennungswert
Eine wiedererkennbare Formsprache bringt unseren Erfindergeist zum Ausdruck.
Textabschnitt "Unsere Leidenschaft"
Unsere Leidenschaft bei FIDLOCK ist es, mit Erfindergeist aus dem alltäglichen Öffnen, Schließen und Befestigen ein besonderes Erlebnis zu machen. In diesem Zuge hat unser Team im Laufe der Jahre unzählige Verschlusslösungen für verschiedenste Anwendungsbereiche entwickelt. Mit dieser immer größer werdenden Zahl an Produkten, stellten sich für uns neue Herausforderungen: Wie können wir unserem Produktportfolio eine sichtbare Zusammengehörigkeit und eine formale Eigenständigkeit verleihen, die nicht zulasten der Vielseitigkeit geht?
Gemeinsam mit dem Designstudio Rudolph Schelling Webermann (RSW) aus Hannover haben wir über 1 Jahr lang ausprobiert, getestet und gegrübelt – und präsentieren mit Freude die FIDLOCK Design-DNA.
Textabschnitt "Die Frage nach dem „Warum“? "
Die Frage nach dem „Warum“?
FIDLOCK findet man im Alltag fast überall – z.B. an Helmen, Taschen, Schuhen und am Fahrrad. Allein die Anzahl unserer Katalogverschlüsse ist längst dreistellig, HERMETIC und Fahrradkomponenten sowie Sonderentwicklungen für unsere Kunden und Kundinnen kommen noch dazu. Jede Branche und jeder Produktdesigner haben besondere Ansprüche. Dementsprechend ist auch unser Produktportfolio sehr bunt und umfasst unterschiedliche Formsprachen.
Textabschnitt "Die neue Design-DNA"
Ein verbindendes Konzept
Die neue Design-DNA soll eine Formgebung ermöglichen, welche sowohl unsere Markenidentität unterstreicht als auch auf den ersten Blick erkennen lässt: Hierbei handelt es sich um ein FIDLOCK-Original. Ebenso möchten wir den Ansprüchen der diversen Anwendungsbereiche nicht nur technisch, sondern auch ästhetisch bestmöglich gerecht werden. Mit der Design-DNA haben wir ein Konzept entwickelt, welches unser Produktportfolio formal stärker verbindet und sich in Gestaltungsfragen dennoch auf die unterschiedlichsten Zielgruppen zuschneiden lässt.
Die FIDLOCK Design-DNA am Produkt
Um die erforderliche Vielseitigkeit zu ermöglichen, sind in unserer Design-DNA zwei verschiedene Designlinien definiert: Während die eine Linie in ihrer Ausprägung dynamischer, kantiger und technischer ausgelegt ist und somit z.B. sportliche Branchen besser bedienen kann, geht die andere in eine elegante und weichere Richtung und ist somit für Bereiche wie Kindersicherheit oder Kleidung optimal geeignet.
Den formalen Zusammenhalt über beide Linien hinweg sorgt neben übergreifenden Gestaltungsregeln das Kernelement unserer Design-DNA, ein vereinheitlichendes Detail, die „Shifted Edge“. Diese stellt das optimale Design-Tool dar entstanden, um unsere Produkte mit einem eindeutigen Wiedererkennungsmerkmal auszustatten, ohne unsere Entwickler und Designer in ihrer Kreativität und ihrem Erfindergeist einzuschränken.
Die „Story Behind“ im Interview mit FIDLOCK und RSW: Ein Projekt, das auf diversen Ebenen verbindet.
Sowohl FIDLOCK als auch RSW haben viel Zeit, Fleiß und Leidenschaft in die Erarbeitung der FIDLOCK Design-DNA gesteckt. Um mehr über den Prozess und die Erarbeitung des Konzeptes hinter der Design-DNA zu erfahren, haben wir uns mit Esther, Head of Design bei FIDLOCK, und mit Sven und Carsten vom Designbüro RSW in einem Interview ausgetauscht.
Interview Teil 1
Esther, warum ein externer Partner für dieses Projekt?
Esther (FIDLOCK): Der grundlegende Gedanke war: Wir brauchen jemanden, der Out-of-the-Box denkt und unabhängig von unseren etablierten Entwicklungsstandards agiert und einen Blick von außen auf unsere Produkte wirft.
RSW, was seht ihr als Vorteil daran, als externer Partner an so einem Projekt zu arbeiten?
Carsten (RSW): Täglicher Kontakt mit einer Thematik über einen langen Zeitraum hinweg, resultiert in einem tiefen Fachwissen. Dieses Fachwissen ist sehr wertvoll, es kann aber genauso dafür sorgen, dass ich von vorneherein Dinge ausschließe, weil ich der Überzeugung bin, dass sie nicht funktionieren werden. Salopp gesagt: eine Art Betriebsblindheit. Als Externer hast du diese Brille nicht auf und bist dadurch in der Lage, völlig neue Fragen zu stellen und hast eher einen Blick für das große Ganze. Diesen Effekt haben wir uns zunutze gemacht. In der engen Zusammenarbeit mit Fidlock konnten wir so die Grenzen des Umsetzbaren ausloten und haben es geschafft eine eigenständige Design-DNA ins Leben zu rufen.
Was waren die ersten Schritte, die ihr, RSW, gegangen seid und wie habt ihr euch dem Thema FIDLOCK und FIDLOCK-Design angenähert?
Sven (RSW): Am Anfang haben wir sehr viel recherchiert. Zum einen mussten wir erstmal die Marke FIDLOCK selbst verstehen. Was sind das für Produkte? Wie sind die Leute oder wie ist die Philosophie oder das Mindset in dieser Firma? Ein Unternehmen hat meiner Meinung nach eine Persönlichkeit und diese muss in die Gestaltung der Produkte mit einfließen. Zudem habt ihr eine besondere Gründergeschichte, die in diesem Unternehmen weiterlebt. Durch so eine umfassende Betrachtung verstehst du schon besser, wie und was die Marke eigentlich ist.
Zum anderen haben wir uns eure Märkte angesehen und evaluiert, wie die Produkte aussehen, an denen eure Verschlüsse zum Einsatz kommen. Darauf sollte das Design der Verschlüsse abgestimmt sein. Dazu kommen auch dortige Trends und ihre Entwicklung – wie sehen dort die Produkte in 5 oder 10 Jahren aus?
Carsten (RSW): Noch eine ausführliche Analyse eures Portfolios und der Formsprache der vorhandenen Produkte war ein weiterer wichtiger Baustein in unserer Recherche. Wo sind die Produkte verortet? Um herauszufinden, wo die Produkte verortet sind, haben wir ein Art Koordinatensystem angelegt, auf dem wir die einzelnen Produkte positioniert haben. Daran konnten wir gut sehen, ob es irgendwelche Schwerpunkte oder ob es noch Lücken gibt? Die Idee zwei Designlinien zu entwickeln, ist z.B. aus dieser Analyse heraus entstanden.
Ein ebenso wichtiger Aspekt waren Befragungen. Dabei haben wir auch hier stichprobenartig mit Kunden, Distributoren und Endverbrauchern gesprochen. So konnten wir eine gute Vorstellung der Außensicht auf FIDLOCK bekommen.
Interview Teil 3
Unser Produktportfolio basiert zwar auf magnet-mechanischen Verbindungen, ist jedoch aufgrund der vielen Einsatzmöglichkeiten sehr divers. Wie seid ihr mit dieser Diversität umgegangen?
Sven (RSW): Wir haben schnell gemerkt, dass das Ganze komplexer wird. So viele verschiedene Märkte sind das, so viele verschiedene Produkte mit so vielen verschiedenen Anforderungen. Manche sind ganz klein. Manche sind handtellergroß. Manche sind einfach aufgrund der Mechanik dahinter rotationssymmetrisch, andere sind eher eckig. Du hast einen immensen Formkanon, mit dem du dich auseinandersetzen musst. Es war dann nachher so ein bisschen wie ein Puzzle-Spiel. Man versucht, eine Kategorisierung zu finden, wo man dann mit möglichst wenig verschiedenen Bausteinen arbeiten kann. Es soll für die Gestalter überschaubar bleiben, genügend Freiraum bieten und man muss es ja nach außen tragen und kommunizieren können. Im Prinzip war immer das Ziel, eine maximale Reduktion zu schaffen, die trotzdem noch möglichst viel abdecken kann.
Esther (FIDLOCK): Und auch, wenn bei uns die Produkte je nach Bedienart oder Befestigungsmöglichkeit optimal auf ihren Anforderungsbereich hin entwickelt werden, kann es passieren, dass sie in einem Umfeld zum Einsatz kommen, für das sie ursprünglich nicht vorgesehen waren. Da gibt es Branchen, in denen viel mehr erlaubt ist als bei z.B. sicherheitsrelevanten Anwendungen und Verschlüsse auch einfach nach Gefallen verwendet werden. Das wiederum verschafft dann auch Freiheiten in der Gestaltung.
Kommen wir nochmal auf die Marke FIDLOCK zu sprechen. Gab es bestimmte Aspekte, mit denen ihr die Gestaltung der Produkte und FIDLOCKs Markenidentität verknüpft?
Sven (RSW): Ich finde FIDLOCK als Marke gibt da unheimlich viel Futter. Da sind viele Sachen, die man total gerne erzählen möchte und auch in der Formgebung einbringen möchte. Uns war es zum Beispiel wichtig, dass das Thema eures Erfindungsreichtums oder der Kreativität, die von Anfang an da ist, auch in der Gestaltung ausgedrückt werden kann. Darüber hinaus haben wir uns viele Fragen gestellt: Dürfen FIDLOCK-Produkte scharfkantig und sehr eckig sein, oder dürfen sie komplett formlos, organisch und rund gelutscht wie ein Kieselstein sein? Das leitet sich auch unabhängig von den Märkten von der Markenidentität ab. Natürlich seid ihr nicht rund gelutscht, formlos und ohne Spannung oder Kontur. Genauso wenig seid ihr aber eine aggressive, spitze, harte Firma, wo man mit harten Bandagen kämpft.
Carsten (RSW): Genau und daraus ist der Gedanke zweier Designlinien entstanden, die unterschiedlich sind, aber trotzdem zusammenpassen und durch das „Unifying Detail“ zusammenfinden. Das ist, was die Marke eben ausmacht – eine Zusammengehörigkeit durch die Technologie, die man nun auch in der Gestaltung ausdrücken kann.
Interview Teil 5
Gehen wir noch mal auf das „Unifying Detail“ ein. Gibt es Weiteres, abgesehen vom bereits genannten, das zu der Entscheidung für ein „Unifying Detail“ und die Umsetzung als „Shifted Edge“ beigetragen hat?
Sven (RSW): Eine Sache war das Thema Logoplatzierung. Am Anfang war die Zielsetzung bei dem Projekt, dass ein Kunde z.B. beim Kauf eines Helmes erkennen kann, dass da eine FIDLOCK-Schnalle dran ist, weil die Technologie so begeistert. Unser Gedanke war dann, dass wir das FIDLOCK-Logo auf der Hauptfläche platzieren, indem wir das aus der Seitenfläche und der Kante heraus die Fläche für das Logo entwickeln, wir „shiften“ diese sozusagen auf die Oberseite.
Esther (FIDLOCK): Wir haben jetzt ein wiedererkennbares und vergleichsweise sogar nachhaltiges Detail in einem exponierten Bereich geschaffen, welches sich dennoch formal unaufdringlich in das Produkt integriert. Und an dem das FIDLOCK-Original auch ohne unser Logo zu erkennen ist.
Carsten (RSW): Das, was bei Nike der „Swoosh“ ist, ist jetzt bei FIDLOCK die „Shifted Edge“. Mit einer dynamischen Linienführung, die auch den Charakter der Firma widerspiegelt.
Was war für euch das Besondere an dieser Zusammenarbeit?
Sven (RSW): Das Projekt war jetzt eigentlich nicht so klassisch – wir machen Präsentation eins, Präsentation zwei, Präsentation drei und dann geben wir das ab – sondern es war eigentlich ein gemeinsamer Prozess, bei dem man sich die Bälle zugeworfen hat. Ich hatte noch nie eine Zusammenarbeit, bei der ich mich so als Teammitglied gefühlt habe.
Carsten (RSW): Ja, und im Prinzip haben wir uns auch sehr mit dem Kern der Marke auseinandergesetzt. Wenn man z.B. eine Leuchte für eine Firma entwickelt, geht man gar nicht so tief in die Seele einer Firma rein, so wie wir das jetzt bei diesem Projekt gemacht haben. Wir haben FIDLOCK komplett durchdrungen. Eben weil auch der Austausch so gut funktioniert hat.
Esther (FIDLOCK): Wenn man das Gefühl hatte, man ist jetzt in einer Sackgasse angekommen, habt ihr es immer wieder geschafft, von außen neue Ideenansätze zu bringen. Ihr habt alles aufgesogen, ihr habt euch in uns hineinversetzt. Ihr habt verstanden, dass wir ganz unterschiedliche Köpfe sind, die auch unterschiedliche Sichtweisen auf den Entwicklungsprozess bei uns haben und dass man das alles berücksichtigen muss. Da wart ihr sehr kompetent und flexibel.
Zum Abschluss noch ein Blick in die Zukunft: Wie wird es jetzt mit der Design-DNA weitergehen?
Esther (FIDLOCK): Wir haben mit der Einführung natürlich einen größeren Transformationsprozess angestoßen. Neuentwicklungen werden nun immer nach der Design DNA gestaltet, aber wir müssen ebenso unsere Kunden im Fokus behalten und auf eine gewisse Nachhaltigkeit und Beständigkeit der Prozesse achten. Viele Kunden haben unsere Verschlüsse und Anwendungen mit dem gegenwärtigen Design teilweise über Jahre schon in ihre Produkte – ihre Marke – eingefügt; da müssen wir Übergangsphasen sehr strukturiert planen. Es war uns ja auch von Anfang an klar, dass unser Ziel, mit einem wiedererkennbaren Design die Identität der Marke Fidlock zu stärken, einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen und zu einem fortwährenden Prozess werden wird.
Sven (RSW): Ebenso haben wir die Design-DNA auch mit 1.0 betitelt, weil uns immer klar war, dass sich das entwickeln muss. Man wird im Prozess und der Umsetzung für weitere Verschlüsse immer wieder neue Learnings haben. Ich glaube es ist der richtige Weg zu sagen, dass das nicht für immer in Stein gemeißelt ist, sondern man die Design-DNA und den Prozess immer weiter optimiert.